Ausgerechnet aus Indien hat Goldman Sachs einen Managing Director nach Frankfurt geholt, der die Infrastruktur für den Brexit fit machen soll. Allerdings ist Thomas Degn-Petersen Däne und spricht Deutsch. Degn-Petersen ist Head of Federation und sitzt sowohl im Vorstand der Goldman Sachs AG als auch der neu gegründeten Goldman Sachs Europe SE, in der nach dem Brexit vor allem das Trading-Geschäft für die restliche EU gebündelt werden soll. Als Head of Federation verantwortet er die Gebiete Legal, Compliance, Risikomanagement, HR und IT und damit genau jene Gebiete, die für den Brexit gestärkt werden müssen.
„Er soll dabei helfen, die erforderliche Infrastruktur in Frankfurt zu schaffen“, bestätigt ein Brancheninsider. Goldman Sachs spiele bei den Brexitvorbereitungen eine Vorreiterrolle.
Deng-Petersen hat nach seinem Abitur in Stockholm von 1992 bis 1996 an der University of Surrey in England studiert und anschließend die Accouting-Qualifikation CIMA erworben. 1997 hat der Däne seine Karriere in Global Control bei Goldman Sachs begonnen. 2004 wurde er zum Executive Director und Co-head of European Product Control in London befördert. Von 2007 bis 2013 war er Head of Finance bzw. Head of Organization in Russland und von 2013 bis 2017 Finanzchef von Rothesay Life in London.
2014 ging Deng-Petersen schließlich nach Indien, wo Goldman Sachs einen großen Offshoring-Standort in Mumbai unterhält. Dort wirkte er als Co-head of Controllers, Finance Division and Global head of Shared Services. Sein Wechsel nach Frankfurt spricht dafür, dass die Mitarbeiterschaft am Standort im Zuge des Brexits deutlich internationaler werden dürfte als bisher.
Goldman Sachs will infolge des Brexits – je nach Szenario – 200 bis 600 neue Jobs in Frankfurt schaffen und hat sich dazu bereits Büroraum im neu entstehenden Marienturm gesichert. Derzeit hat Goldman Sachs in Frankfurt 17 Stellen ausgeschrieben, die meisten davon im Middle Office.
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