Die Arbeitszeiten im Investment Banking sind lang. Einen verstörenden Blick auf die Verhältnisse gewährt jetzt eine E-Mail, die ein HR-Mitarbeiter der Investment Banking-Boutique Moelis nach Mitternacht an ihre Mitarbeiter verschickte. Demnach hat der Personaler lediglich elf namentlich genannte Analysten an ihrem Arbeitsplatz vorgefunden. Die anderen seien wohl bereits vor Mitternacht nachhause gegangen – ein Grund zur Kritik.
„Ich weiß, wir alle arbeiten sehr hart und sind voll mit mehreren Projekten ausgelastet“, schrieb der HR-Mitarbeiter. „Ich weiß, dass jeder anders arbeitet und dass Sie alle eine Docking-Station zuhause haben, doch ich finde, wenn Sie völlig überlastet sind, ohne dass ein Ende in Sicht ist, dann sollten Sie im Büro bleiben, weil die Internetverbindung schneller ist, sich Ihre Associates (und möglicherweise auch Ihre Vice Presidents) in der Nähe befinden und Sie Zugriff auf die Ressourcen des Unternehmens haben (Bürodienstleistungen, Bloomberg etc.)“
Die E-Mail hat ihren Weg in das Branchenportal Wall Street Oasis gefunden und wurde dort heftig kritisiert. Seit Jahren bemühen sich Investmentbanken die Arbeitsverhältnisse ihrer jüngeren Mitarbeiter zu verbessern, um so die hohe Fluktuation der Mitarbeiter zu verringern. Laut Branchenbeobachtern springen auch in Deutschland mindestens die Hälfte aller Analysten in den ersten zwei bis drei Jahren ab.