Die Commerzbank kommt bei ihren Ergebnissen kaum voran. Während die Erträge im ersten Quartal mit 2,3 Mrd. Euro noch knapp ans Vorjahresergebnis heranreichten, purzelte das operative Ergebnis um 12 Prozent auf 289 Mio. Euro.
Besonders im Firmenkundengeschäft geht es überall bergab. Im Geschäft mit Aktien und Devisen gaben die Erträge binnen Jahresfrist um 18 Prozent auf 97 Mio. Euro nach. Kein Wunder, dass die Commerzbank den Geschäftsbereich verkaufen möchte. Im sehr wichtigen Mittelstandsgeschäft sanken die Erträge um 11 Prozent auf 421 Mio. Bei International Corporates verminderten sie sich um 4 Prozent auf 219 Mio. Euro.
Insgesamt generierte das Corporate und Investment Banking nur noch 967 Mio. Euro – 12 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich verdiente die Commerzbank in dem Geschäftsbereich mit 145 Mio. Euro nur noch gut die Hälfe. Die Commerzbank führte die Entwicklung vor allem auf das schwierige Marktumfeld zurück.
Den Niedergang im Firmenkundengeschäft konnten die Erfolge im Privatkundengeschäft nicht ausgleichen. Dort kletterten die Erträge um 6 Prozent auf gut 1,2 Mrd. und das operative Ergebnis auf 202 Mio. Euro. Erstmals überhaupt trug der Abbaubereich Asset & Capital Recovery 18 Mio. Euro zum Ergebnis bei, worauf Finanzchef Stephan Engels ausdrücklich hinwies.
Auch beim Kostenabbau ging es nur langsam voran. Seit Jahresbeginn konnte die Commerzbank 400 Stellen abbauen, was zu der Verringerung des Personalaufwands um knapp 3 Prozent auf 887 Mio. Euro beitrug. Bis zum Jahresende sollen weitere 400 Jobs auf dann konzernweit 41.000 Stellen wegfallen. Bis 2020 will die Bank ihre Mitarbeiterzahl auf nur noch 36.000 Euro reduziert haben – wohin es noch ein weiter weg ist.
Dieser Personalabbau soll u.a. durch eine Digitalisierung von jetzt noch manuellen Arbeitsschritten erreicht werden, wobei die Bank laut Brancheninsidern gut vorankommt. Dafür musste der Konzern allerdings viel Geld stecken, was auch ein Grund für die geringe Profitabilität ist. So legten die Sachkosten um fast 10 Prozent auf gut 1 Mrd. Euro zu. Da viele IT-Mitarbeiter als Contractors oder Consultants arbeiten, werden sie nicht im Personal-, sondern im Sachaufwand verbucht.
„Wir halten unverändert an unserem stringenten Kostenmanagement fest. Denn neben hohen Investitionen in Digitalisierung müssen wir weiterhin steigende Pflichtabgaben und die Umsetzung regulatorischer Projekte kompensieren“, sagte Engels.
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