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Kann man Banking nur mit Drogen überstehen?

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Als Pfarrer der Methodistenkirche hat Reverend Paul Flowers sicher schon oft gegen die Sünde gepredigt. Doch auch selbst ist der 63jährige ehemalige Aufsichtsratschef der britischen Co-operative Bank offenbar nicht frei von Sünde. So stellte die britische Boulevardzeitung Mail on Sunday ein verfängliches Video ins Netz, das Flowers beim Kauf von Kokain und der Synthetikdroge Crystal Meth zeigt. Dabei zählt der ehemalige Aufsichtsrat 300 Pfund in 20 Pfund-Scheinen ab.

Das Video wurde um den 6. November aufgenommen, als Flowers vor dem Finanzausschuss des britischen Parlaments zur Schräglage der Bank aussagen musste. Die Co-operative Bank, die am ehesten mit einer deutschen Volksbank verglichen werden kann und sich stets als ethische Banken-Alternative präsentierte, hatte im ersten Halbjahr 2013 einen Verlust von 700 Mio. Pfund eingefahren. Verantwortlich für die Verluste waren marode Immobilienkredite sowie das ambitionierte Wachstumsprogramm der Co-operative Bank. Da die Verluste das Eigenkapital nahezu aufzehrten, musste sich die Bank 1,56 Mrd. Pfund frisches Kapital ausgerechnet bei Hedgefonds besorgen.

Flowers rechtfertigte sich in einer Mitteilung der Methodistenkirche, für die er seit 40 Jahren tätig ist: „Dieses Jahr war mit einem Todesfall in der Familie und dem Druck auf meine Rolle in der Co-operative Bank unglaublich schwierig. Auf dem Tiefpunkt in dieser schrecklichen Zeit habe ich Dinge getan, die dumm und falsch waren. Das tut mir leid, und ich nehme professionelle Hilfe in Anspruch und entschuldige mich bei allen, denen ich wehgetan habe oder die ich durch mein Handeln in Stich gelassen habe.“

Flowers war von 2012 bis Mai diesen Jahres Aufsichtsratschef der Co-opertive Bank, die zur Co-operative Group gehört, einem Konzern mit Tankstellen, Supermärkten und Bestattungsinstituten. In diesem Amt erhielt er eine Vergütung von 132.000 Pfund. Allerdings bringt der 63jährige lediglich vier Jahre Erfahrung im Banking mit, was überdies viele Jahre zurückliegt. Vor dem Parlamentsausschuss hatte Flowers eingestanden, dass seine Berufserfahrung angesichts der rasanten Entwicklung im Banking „wahrscheinlich veraltet“ sei.

Der Vorfall wirft abermals Licht auf die harte Arbeitswirklichkeit in der Bankenbranche. Stellt der Drogenmissbrauch von Flowers einen traurigen Einzelfall dar oder kommt so etwas häufiger vor?

Welche Rolle spielt der Drogen- und Alkoholmissbrauch im Banking?

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