In den zurückliegenden Monaten hat Barclays acht Managing Directors plus zwei Directors für ihr kontinentaleuropäisches Geschäft angeheuert, was einen Einstellungsschub auf niedrigerer Karrierestufe nach sich ziehen dürfte.
Von dem Stellensegen soll auch Frankfurt etwas abbekommen. Laut einem Frankfurter Headhunter, der anonym bleiben möchte, suche Barclays derzeit einen Head of investment banking für Deutschland. Dabei handelt es sich um einen Ersatz für den ehemaligen Deutschland-Chef Alexander Doll, der im vergangenen Jahr als Logistikchef zur Deutschen Bahn wechselte. „Der Zuschnitt der Stelle wird wohl etwas enger sein als unter Doll“, sagt der Headhunter. Weiter suche Barclays einen neuen Head of equity capital markets (Aktienemissionen) für Deutschland, Österreich und die nordischen Staaten.
Unterdessen bestritt ein Barclays-Sprecher, dass dieser Stellensegen auf den Brexit zurückgehe. „Das hat mit dem Brexit nichts zu tun. Es gibt keine Änderung unserer Europastrategie“, betonte der Sprecher. In den zurückliegenden Jahren wäre in das Deutschlandgeschäft nicht investiert worden. Dies habe sich mit dem Antritt des neuen Chefs des Corporate and Investment Bankings Tim Throsby geändert. „Seitdem Throsby im Januar 2017 an Board gekommen ist, besteht sein strategischer Fokus auf Reinvestitionen für Wachstum beim Personal und der IT in allen seinen Geschäftsbereichen.“
Die bestätigt der Headhunter: „In den zurückliegenden Jahren ist die Mitarbeiterzahl in Frankfurt eher gesunken.“ Aktuell beschäftige die britische Großbank in Frankfurt zwischen 160 und 180 Leute. Erst kürzlich sei Barclays in den Taunusturm umgezogen. „In den Büros gibt es noch Platz, aber nicht sehr viel.“ Dies spricht gegen einen starken Personalaufbau in Frankfurt.
Barclays unterhält in ihrem Corporate and Investment Banking zehn Büros in Europa und Israel – ohne Großbritannien. Neben Frankfurt sind dies Zürich, Paris, Mailand, Madrid, Lissabon, Dublin, Amsterdam, Stockholm und Tel Aviv.
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