Bei der UBS klingelt die Kasse. Das Investment Banking der Schweizer Großbank konnte ihren Vorsteuergewinn im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 44 Prozent auf 605 Mio. Franken steigern. Besonders rund lief es im FX, Rates und Credit-Geschäft, wo die Erträge um 71 Prozent auf 502 Mio. Franken nach oben schnellten. Im sehr wichtigen Aktienhandel verzeichnete die UBS immerhin ein Plus von 17 Prozent auf über 1 Mrd. Franken, wie aus den jetzt vorgelegten Quartalszahlen hervorgeht. Dagegen brachen die Erträge aus der Investment Banking Division um 15 Prozent auf 624 Mio. ein, was die Bank vor allem auf schlechte Geschäfte mit Aktienemissionen (Equity Capital Markets) zurückführte.
Die Hauptgewinnquelle der Bank stellt jedoch auch weiterhin das Global Wealth Management dar. Vor Steuern verdienten die Schweizer hier knapp 1,1 Mrd. Franken, was zwar 7 Prozent mehr als im Vorjahr, aber weniger als im ersten Quartal waren. Die investierten Assets legten um die gleiche Größenordnung auf knapp 2,4 Billionen Franken zu – ein neuer Rekord. Die Aufwandsertragsquote verbesserte sich binnen Jahresfrist um 0,5 Prozentpunkte auf 73,9 Prozent. Für jeden Franken Ertrag musste die UBS also etwa 74 Rappen springen lassen.
Das Schweizer Filialgeschäft lag mit einem Vorsteuergewinn von 378 Mio. Franken und einer Aufwandsertragsquote von 58 Prozent auf Vorjahresniveau. Die schwierigen Aktienmärkte schlugen unterdessen auf das Asset Management durch. Obwohl dort der Vorsteuergewinn um 5 Prozent auf 126 Mio. Franken nachgab, blieb die Aufwandsquote mit 72 Prozent stabil. Insgesamt verdiente der Konzern vor Steuern knapp 1,7 Mrd. Franken und damit 12 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.
Dennoch hat UBS-Chef Sergio Ermotti nicht die Spendierhosen an. Vielmehr will der Tessiner die konzernweite Aufwandsquote von 78 auf unter 75 Prozent senken. Im Fokus stehen dabei die Regulierungskosten, die in den zurückliegenden fünf Jahren um 2,4 Mrd. Franken angestiegen sein. Hinzu kämen Mehrkosten für das Eigenkapital von rund 700 Mio. Euro, die ebenfalls durch strengere Regulierung verursacht seien. Allein die Kosten für den Brexit bezifferte Ermotti in der Investorenkonferenz auf über 100 Mio. Franken.
Von daher verwundert es wenig, dass es trotz der guten Ergebnisse bei der Beschäftigung weiter abwärts geht. Unter dem Strich gingen in den zurückliegenden sechs Monaten fast 1000 Arbeitsplätze verloren. Allerdings fanden dabei beträchtliche Verschiebungen von externer zu interner Beschäftigung statt. So verringerte sich die Zahl der externen Mitarbeiter um fast 3900 auf jetzt noch 22.500 Beschäftigte. Umgekehrt erhöhte sich die Zahl der internen Angestellten um fast 2900 auf 63.700 Beschäftigte. Wie andere Banken auch betreibt die UBS ein unfangreiches Insourcing ihrer IT-Kräfte. Daher entstanden über 2600 dieser Stellen im Corporate Center und nicht in den kundennahen Bereichen.
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