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Wieso IT-ler in Banken kaum befördert werden

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Wer in der IT einer Investmentbank arbeitet, sehnt sich wahrscheinlich nach einer Beförderung. Wer möchte es nicht nach oben schaffen? Viele werden dabei schon festgestellt haben: Wann immer eine Beförderungsliste von den Managing Directors herumgereicht wird, sind IT-Fachkräfte unterrepräsentiert. Es an die Spitze der IT-Teams zu schaffen, stellt keinen Zuckerschlecken dar. Als jemand, der seine Karriere in der Finanz-IT verbracht hat, habe ich viele Enttäuschungen miterlebt.

Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Ein Großteil der Gründe für ausbleibende Vergütungen unterliegen Ihrer Kontrolle.

Wie schauts mit Ihren Softskills aus?

Wenn IT-ler mich nach Beförderungen fragen, stelle ich immer die gleiche Frage: Wieso? Warum sollte ich gerade Sie für eine Beförderung vorschlagen und nicht irgendwen anders?

Meistens höre ich dann: „Ich bin ein großartiger IT-Spezialist, ich arbeite hart, erziele Resultate und bin der Überzeugung, dass ich es verdient habe.“

Das triff oft auch zu: Ihre Fachkompetenzen sind oftmals ebenso tadellos wie ihre Ergebnisse. Doch für eine Beförderung bedarf es mehr: Sie benötigen Sozialkompetenzen.

Schauen Sie sich die Führungskräfte Ihres Unternehmens an. Wie schneiden Sie im Vergleich zu ihnen bei den Sozialkompetenzen ab? Was machen Sie besser als Sie? Und am wichtigsten von allem: Wollen Sie wirklich die gleiche Arbeit wie sie erledigen?

Falls Sie die letzte Frage mit Ja beantworten und Mängel bei den Kompetenzen haben, dann müssen Sie mit erweiterten Aufgaben und Projekten an Ihren Softskills arbeiten. Banken besitzen Beförderungskomitees und diese wollen Beweise sehen. Wenn Sie also zu einer Führungskraft befördert werden möchten, müssen Sie an Projekten teilnehmen, bei denen Sie Ihre Vorgesetzte von Ihren Fähigkeiten überzeugen.

Was haben Sie wirklich angestoßen?

Wer befördert werden möchte, muss sich ganz genau anschauen, was er geschafft hat. Auch wer in seiner alltäglichen Arbeit ausgezeichnet abschneidet, muss das längst noch nicht bei anderen Aufgaben.

Fragen Sie sich beispielsweise, was Sie im Team vorangebracht haben? Haben Sie das Team näher an die Strategie gebracht? Haben Sie die jüngeren Teammitglieder entwickelt? Können Ihre Kollegen das bestätigen? Wurde dies bereits anerkannt? Was haben Sie genau verbessert?

Werden Sie von Ihrem Vorgesetzten blockiert?

Dabei handelt es sich um eine etwas sensiblere Frage. Ich habe schon viele IT-Leute gesehen, die nicht befördert wurden, weil sie nicht genügend Unterstützung, Planung und Vorbereitung erfuhren. Vielleicht hat Ihr Vorgesetzte Sie bereits in den Beförderungsprozess aufgenommen, obwohl Sie dafür noch nicht bereit waren. Vielleicht wurde dies vom Team auch kritisch aufgenommen. Ebenfalls kommt es vor, dass Leute von ihrem Vorgesetzten zu spät für eine Beförderung vorgeschlagen wurden, so dass sie sich nicht angemessen auf das Gespräch vorbereiten konnten, das über die Beförderung entscheidet. Womöglich ist der Vorgesetzte nicht in der Lage, einen IT-Mitarbeiter dem Beförderungskomitee angemessen zu präsentieren.

Falls dies der Fall sein sollte, dann müssen Sie dies Ihrem Vorgesetzten mitteilen. Entweder müssen Sie ihm dabei helfen oder aber sich einen anderen Vorgesetzten oder ein anderes Unternehmen suchen.

Die Zahlen sprechen gegen Sie

Schließlich sollten Sie es sich nicht zu Herzen nehmen, wenn Sie bei der Beförderung übergangen werden. Ein Aufstieg an die Spitze einer Investmentbank stellt niemals einen Zuckerschlecken dar. Schon von Natur aus ist die Zahl der Führungsaufgaben begrenzt. In der IT kann dies sogar noch schwieriger ausfallen.

Den Promotionskomitees wird oftmals jedes Jahr eine bestimmte Zahl von möglichen Promotionen zugestanden. Daher müssen sie Ranking-Listen aufstellen. Wer dabei schlecht abschneidet, muss auf die nächste Gelegenheit warten.

Die Zahl der möglichen Beförderungen fällt in den IT-Teams oft gering aus. Durch den andauernden Trend, Personal an Hochlohnstandorten abzubauen, fallen Beförderungen zum Managing Director an Orten wie London oder New York besonders schwer. Falls Sie dabei wieder einmal übergangen werden, dürfen Sie es also nicht persönlich nehmen. Vielmehr sollten Sie weiter an Ihren Kompetenzen, Ergebnissen und Ihrer „Geschichte“ arbeiten, damit Ihre Chancen steigen.

Nicholas Foster hat mehr als 15 Jahre Führungserfahrung in der Finance-IT und arbeitet heute als Coach für Führungskräfte.


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