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Welche IT-Jobs der Brexit Frankfurt beschert

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Alle reden übers Trading und das große Geschäft (sales), doch für die meisten Banken stellt der Brexit vor allem eine logistische Mammutaufgabe dar. Denn neben als den Compliance- und Risikomanagementfunktionen muss vor allem die IT laufen. Plötzlich müssen Handelsplattformen in Frankfurt aufgebaut werden, die bislang lediglich in London existierten. Dafür benötigen die Banken reichlich Personal.

„Nach dem Brexit muss in Frankfurt die Handelstechnologie funktionieren und neben der Execution auch Themen wie IT-Governance, Sicherheit, Risikomanagement und Compliance gewährleistet sein”, erläutert der auf Technologie & Digital spezialisierte Headhunter Hans Mantell von FRED Executive Search in Frankfurt. „Dazu brauchen Sie natürlich Trader, aber auch auf der Supportseite eine ganze Reihe an Mitarbeitern – Entwickler gehören nicht unbedingt dazu.” Heute würden viele Jobs außerhalb der eigentlichen IT wie z.B. in Risikomanagement oder Operations beträchtliche Technologie-Kenntnisse erfordern. Obgleich die Zeit bis zum 29. März abläuft, seien entsprechende Mitarbeiter durchaus noch in Frankfurt zu finden. „Das ist zwar nicht trivial, aber machbar”, kommentiert Mantell.

Dies spiegeln auch die aktuellen Jobausschreibungen der einschlägigen Auslandsbanken wider:

Morgan Stanley: C#/.Net Dev

Für das Settlement und die Regulierung ihres Handels in der EU ist künftig der Konzernstandtort Frankfurt zuständig. „[Morgan Stanley] sucht nach einem erfahrenen Systementwickler, um das existierende Team von 20 Leuten auszubauen, welches die Niederlassungen von Morgan Stanley in Europa, den Mittleren Osten und Afrika (EMEA) unterstützt“, heißt es in der Ausschreibung. „Das Team ist schwerpunktmäßig in Frankfurt angesiedelt und kümmert sich um alle Einheiten von Morgan Stanley in EMEA außerhalb des Vereinigten Königreichs.“

Von Frankfurt aus werden übrigens die Niederlassungen in Paris, Mailand, Madrid, Istanbul, Stockholm, Zürich, Budapest, Dubai, Riad und Moskau betreut. Der neue Mitarbeiter sollte wenigsten fünf Jahre Erfahrung in der Software-Entwicklung mitbringen und sich mit Java, C#/.Net, Perl und Python auskennen.

Goldman Sachs: Technology Infrastructure and Support Lead

Goldman Sachs sucht jemand, der die IT-Infrastruktur in Frankfurt fit für den Brexit macht. Die Aufgabenbeschreibung: „Leiten Sie den technischen Teil unserer Verlagerung in unser neues Frankfurter Büro.“ Es gehe darum, die im Zuge des Brexits geplante Aufstockung der Frankfurter Einheit zu unterstützen, wofür die US-Investment Bank auch von ihrem derzeitigen Domizil im Messeturm in den neuen Marienturm umziehen will.

Verlangt werden ein Studienabschluss sowie wenigstens sechs Jahre Berufserfahrung in der IT eines Finanzdienstleisters. Neben den üblichen IT-Supportaufgaben werden Kenntnisse in Citrix, VMware, Linux und bezeichnenderweise in der „Verschlüsselung“ von Laptops verlangt.

Interessant ist auch, dass Goldman Sachs die Mitarbeiterzahl ihres Frankfurter Standorts mittlerweile auf „über 250“ beziffert, während es vor ein zwei Jahren noch 200 waren. Der Brexit wirkt sich also schon auf die wachsende Mitarbeiterzahl aus.

UBS Europe SE: IT Support Analyst – Team Lead und IT Desktop Support Analyst

Zwei ganz ähnliche Positionen hat die UBS Europe SE in Frankfurt ausgeschrieben. Der Job ist im „Technology Operations Centre) angesiedelt. „Unsere Nutzergruppe ist sehr unterschiedlich und deckt direkt das Front Office durch die IT-Ströme des Middle und Back Office sowie andere Ströme ab.“ Neben einschlägigen IT-Kenntnissen verlangt die UBS-Kenntnisse im Handel mit Aktien, Devisen und Zinsprodukten. Offenbar will die UBS von Frankfurt aus das gesamte Flow-Geschäft in der EU abdecken. Neben Führungskompetenz verlangen die Schweizer seltsamerweise Kenntnisse in Unix.

JP Morgan: Brexit Support Associate

JP Morgan such sogar nach einem Profil, das es vor zwei Jahren noch gar nicht gegeben hat: einen „Brexit Support Associate“ für ihr Corporate & Investment Banking. Die Person solle den „Brexit Implementation Manager beim Brexit-Projekt unterstützen.“ Die Aufgaben bestehen mehrheitlich in administrativen Tätigkeiten wie der Vorbereitung von Scorecards, dem Erstellen von Berichten an das Management der JP Morgan AG in Frankfurt oder dem Tracking ausstehender Projekte. Für die Aufgabe scheint ein Studium nicht unbedingt erforderlich zu sein.

Fazit: Noch wird in Frankfurt also wenig entwickelt

Offenbar wird in Frankfurt bei den Auslandsbanken immer noch wenig entwickelt. So ist derzeit bei den einschlägigen Instituten lediglich eine Stelle als Entwickler ausgeschrieben. Die übrigen Jobs sind zumeist im IT-Support sowie in der Implementierung angesiedelt. Dass es mittlerweile sogar Brexit Manager gibt, belegt, dass es immer noch vornehmlich um den für den Brexit erforderlichen Aufbau des Middle und Back Office in Frankfurt geht.



Falls Sie eine vertrauliche Nachricht, einen Aufreger oder einen Kommentar loswerden wollen, zögern Sie nicht! Schreiben Sie einfach an Florian Hamann. fhamann@efinancialcareers.com.

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