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Was Sport für eine Karriere im Investment Banking bringt

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Manchem Investmentbanker genügt volle Leistung im Beruf noch nicht, sondern er gibt auch außerhalb seiner spärlichen Freizeit alles. So gilt der ehemalige Deutschland-Chef von Goldman Sachs Alexander Dibelius als passionierter Skiläufer, der bei einem Rennen am Rande des World Economic Forums in Davos schon einmal als erster durchs Ziel ging. Was anderes wäre für Dibelius wohl auch eine Enttäuschung gewesen. Mit seinem Ehrgeiz steht der Ex-Goldmann keineswegs allein dar. Vielmehr spielt Sport in der Karriereentwicklung eine oft unterschätzte Rolle.

Welche Sportarten Banker bevorzugen

„Ich sehe sehr häufig, dass Banker Marathon laufen“, berichtet die aufs Investment Banking spezialisierte Headhunterin Sabrina Tamm von Financial Talents in Frankfurt. Selbst die Teilnahme an Ultramarathons sei keine Seltenheit. Das ist etwas für Leute, denen die 42,2 Kilometer eines Marathons noch nicht genug sind. Einem Kunden, der selbst laufbegeistert ist, hat Tamm sogar schon einmal nur Kandidaten präsentiert, die selbst Marathon laufen.

Besonders beliebt bei Investmentbankern seien Ausdauersportarten wie Laufen, Triathlon oder auch Fitness. „Das verträgt sich gut mit dem Adrenalinspiegel, der während der Arbeit aufgebaut wird“, kommentiert Tamm. Ausdauersportarten ließen sich auch vergleichsweise leicht mit den langen Arbeitszeiten in der Branche vereinbaren. „Ich habe es selbst schon während meiner Zeit als Investmentbankerin erlebt, dass jemand bei internen Calls auf der anderen Seite schwer atmete“, erzählt Tamm. So mancher würde die Zeit auf der Trainingsstrecke gezielt für Telefontermine nutzen.

Kein Einzelfall. „Ich kenne einen Managing Director, der hervorragend reitet und eigene Pferde hat. Wichtig ist für ihn gewesen zu lernen, das Handy immer lautlos zu stellen”, erzählt Tamm. „Sein Pferd ist beinahe durchgegangen, als ich ihn anrief und er gerade auf dem Pferd saß.”

Dagegen würden Investmentbanker eher selten Teamsportarten betreiben. „Da haben Sie mit Leuten aus anderen Branchen mit kürzeren Arbeitszeiten zu tun. Das lasse sich oft nicht mit dem Leben eines Investmentbankers vereinbaren“, sagt Tamm. Allerdings gebe es in Frankfurt schon einige Fußballteams mit Bankern.

Auch den klassischen Business-Sport Golf sieht Tamm in Lebensläufen eher selten. „Golf spielt man halt nicht in der Nacht“, kommentiert Tamm augenzwinkernd. Darüber hinaus sei der Sport für junge Leute weniger attraktiv.

Das Fitness-Center als Networking-Zentrale

Allerdings haben Ausdauersportarten einen gravierenden Nachteil: Sie sind wenig kommunikativ und eignen sich daher nicht optimal fürs Networking. Laut Tamm spiele sich das  – sportbedingte – Networking  eher in den Frankfurter Fitnessstudios ab. Namentlich die Studios an der Welle oder im Hilton würden von Bankern frequentiert. „Ein Private Equity-Manager hat mir sogar erzählt, dass er sein gesamtes Fundraising im Fitnessstudio abgewickelt habe“, erzählt Tamm.

Oliver Wolf vom Executive Sports Club an der Welle bestätigt, dass etwa die Hälfte seiner Klientel aus dem Investment Banking und angrenzenden Disziplinen stammen. Dazu zählen etwa auch Rechtsanwälte, die in der M&A-Beratung tätig sind. Wolf bietet vor allem Boxen und Kickboxen an. „Investmentbanker sind ein bestimmter Typ Mensch. Sie wollen sich nach der Arbeit auspowern, suchen aber auch die Herausforderung“, erläutert Wolf. Angesichts der Arbeitszeiten im Investment Banking bietet Wolf auch Abendkurse an.

Unterschätzte Rubrik: Sport im Lebenslauf

Für Headhunterin Angela Hornberg von Advance Human Capital in Frankfurt stellt die Rubrik Sport im Lebenslauf ein ganz wichtiges Auswahlkriterium dar. „Wenn sich jemand bewirbt, der früher in der Handballnationalmannschaft gespielt hat, dann möchte ich den unbedingt sehen“, sagt Hornberg. Leistungssport und ähnliches zeuge von Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft.

„Außerdem haben Sportler gelernt mit Niederlagen umzugehen, weshalb sie besser im Team arbeiten können“, ergänzt die ehemalige Investmentbankerin. „Sie haben eine viel höhere Frusttoleranz und können besser mit dieser Art von Stress umgehen.“

Um als Pluspunkt gewertet zu werden, sollten die sportlichen Aktivitäten allerdings über das Gewöhnliche wie Fitness und Laufen hinausgehen. Hornberg empfiehlt nennenswerte Erfolge wie Titel bei Regionalmeisterschaften, die Teilnahme an besonderen Wettbewerben oder ein Handicap von unter zehn im Golf anzuführen. „Und  wenn jemand Tennis oder Skilehrer ist, ist das auch interessant.“


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