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Neun Tipps, um den Lebenslauf für 2019 auf Vordermann zu bringen

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Die lieben Kleinen haben die Geschenke ausgepackt und die Weihnachtsgans ist ebenfalls verspeist, jetzt ist endlich die Zeit gekommen, die ersten Weichen für den nächsten Karriereschritt im neuen Jahr zu stellen. Zunächst gilt es, die Bewerbungsunterlagen auf Vordermann zu bringen. Dabei genügt es keinesfalls, nur die jüngste berufliche Station einfach anzufügen.

Wichtig ist, dass es sich bei diesem Standardlebenslauf lediglich um ein Template handelt, das für jede konkrete Bewerbung auf das jeweilige Anforderungsprofil maßgeschneidert werden muss.

„Man muss sich von dem Gedanken verabschieden, den perfekten Lebenslauf verfassen zu wollen“, warnt Karrierecoach Gunnar Belden von der Maturias Personalberatung in Potsdam. Um den perfekten Lebenslauf zu erstellen, müsse man den Empfänger und seine Probleme genau kennen, was bei einer Bewerbung selten der Fall sei.

Dennoch gibt es einfache Tricks, um den Lebenslauf auf Vordermann zu bringen:

1. Vergessen Sie den Lebenslauf altdeutscher Schule

Für Headhunter David Kitzinger von Badenoch & Clark in Luxemburg stellen Lebensläufe aus dem Papierzeitalter ein Grauen dar. Nicht etwa, dass er tatsächlich Papier erhält, vielmehr orientiere sich so mancher Kandidat mit seinem PDF immer noch an den Lebenslaufs-Templates aus der Papierära. „Einige Lebensläufe weisen noch immer ein ganz großes Foto auf der ersten Seite auf. Auch Konfession und Beruf der Eltern werden teilweise immer noch angegeben“, wundert sich Kitzinger. „Es ist unglaublich, wie old-school noch einige deutsche Lebensläufe sind.“ Kitzinger rät vor zu vielen persönlichen Angaben und einem Deckblatt ab. „Mit so etwas quetschen sie nur unnötig viel Papier aus dem Drucker heraus.“

2. Beginnen Sie von Grund auf neu

Belden rät davon ab, den oftmals bereits in die Jahre gekommenen Lebenslauf zu überarbeiten. „Man sieht es Lebensläufen einfach an, wenn sie in die Jahre gekommen sind“, warnt der Karrierecoach. Denn oftmals würden sich die Akzente im beruflichen Werdegang verschieben, was der alte Lebenslauf nicht reflektiere – selbst wenn er aktualisiert wurde. „Ich empfehle den Lebenslauf von Null anzufangen.“

3. Nur Leistung zählt

Lebensläufe müssen also im Laufe der Karriere unterschiedlich verfasst sein. Während bei Berufseinsteigern das Studium zuerst im Lebenslauf genannt werde, sollte es bei Kandidaten mit zwei oder mehr Jahren Arbeitserfahrung die Berufserfahrung sein, die vorne steht, rät Headhunter Mike Boetticher von der match personalberatung in Frankfurt. Dennoch erhält der Personalprofi regelmäßig Lebensläufe von berufserfahrenen Kandidaten, die mit dem Studium beginnen. „Hat man die ersten Jahre im Job hinter sich, rückt im Laufe eines Berufslebens das Studium immer weiter in den Hintergrund“, erläutert Boetticher.

Allerdings genügt dieser Austausch nicht. „Je seniorer man wird, desto wichtiger wird es herauszuarbeiten, was man geleistet hat und welchen Impact man auf das Geschäft hatte“, betont Kitzinger. Die bloße Auflistung von Ausbildung und beruflichen Stationen genüge bei berufserfahrenen Kandidaten keinesfalls.

4. Die STAR-Methode

Kitzinger rät zur sogenannten STAR-Methode (Situation, Task, Action und Result). Bei den jüngsten beruflichen Stationen sollten Kandidaten also beschreiben, wie sich das Umfeld darstellte (situation), vor welcher Herausforderung sie standen (task), welchen Lösung sie in Angriff genommen haben (action) und zu welchen Ergebnissen dies geführt habe (results).

Dennoch sollte der Kandidat in seinem Lebenslauf keinen Roman schreiben. „Letztlich besteht die Kunst darin, dies in ein oder zwei Sätzen auf den Punkt zu bringen“, sagt Kitzinger. Die STAR-Methode solle nur für die jüngsten Stationen genutzt werden. „Je länger die Erfahrung zurückliegt, desto kürzer sollte die Beschreibung ausfallen.“ Auf diese Weise lasse sich der Lebenslauf trotz der STAR-Methode kurz halten. Kitzinger empfiehlt hierin viel Zeit und Mühe zu investieren.

5. Alles Irrelevante streichen

„Ein Personalberater nimmt sich für die Erstsichtung eines Lebenslaufs maximal fünf Minuten Zeit“, erzählt Belden. Daher rät der Karrierecoach sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Jede Aussage im Lebenslauf sollte auf Ihre Sinnhaftigkeit für die Stelle geprüft werden, sofern es sich nicht um Standardaussagen handelt“, rät Belden. Zu den Standardaussagen gehören im deutschsprachigen Raum beispielsweise Alter, Nationalität und Adresse. Dagegen hält der Karrierecoach beispielsweise Praktika und Abiturnote für Leute mit langjähriger Berufserfahrung für entbehrlich. „Das hängt aber ganz von der Stelle ab“, schränkt Belden ein. Auch Hobbies seien entbehrlich, wenn nicht gerade der potenzielle Vorgesetzte dem gleichen Hobby nachgeht oder man sich bei einem Sportartikelhersteller bewirbt.

6. Nutzen Sie Bullet Points

Boetticher empfiehlt jede Stelle mit fünf bis maximal acht Bullet Points zu beschreiben. Damit ließen sich Geschäftsbereich, Aufgaben, Tätigkeiten, Budget- und Personalverantwortung mit wenigen Stichworten umreißen. Dabei sollten die Angaben möglichst genau sein, keine Floskeln, sondern Schlüsselbegriffe enthalten, die der Adressat hören möchte. Mit den entsprechenden „Key Words“ könne der Bewerber auch die Suche von Personalern, die den CV in einer Datenbank abspeichern, beeinflussen.

7. Der Kampf mit dem englischen Lebenslauf

„Auf jeden Fall sollte ein Kandidat zwei Lebensläufe anlegen: einen deutschen und einen englischen“, empfiehlt Kitzinger. Denn oftmals nehme irgendwann jemand am Bewerbungsprozess teil, der kein Deutsch versteht. Dann sei es nützlich, wenn ein englischer CV parat liege.

„Englische Lebensläufe werden immer häufiger von Kunden nachgefragt“, ergänzt Boetticher. Allerdings würden sich viele Kandidaten bei ihren Lebensläufen im „Look and feel“  zu sehr an deutschen Vorlagen orientieren. Da die englische Sprache an sich schon für Nichtmuttersprachler eine Herausforderung darstellt, empfiehlt Boetticher den englischen CV möglichst einem „Native-speaker“ zur Korrektur vorzulegen oder die entsprechende Karriere-Literatur zu bemühen.

Auch nach Kitzingers Erfahrung hat so mancher Kandidat mit englischen CVs zu kämpfen. „Oft sehe ich, dass Kandidaten deutsche Ausbildungen wie Bankkaufmann oder IHK-Studiengänge einfach übersetzen. Das ist für Englischsprachige meist unverständlich“, warnt der Personalexperte. Laut Kitzinger sollten die Kandidaten entweder nur die deutsche Originalbezeichnung verwenden oder diese zumindest in Klammern anfügen.

8. Zusammenfassung an den Anfang stellen

Kitzinger rät eine kurze, wenige Zeilen umfassende Zusammenfassung der relevanten Kernkompetenzen des Kandidaten dem Lebenslauf voranzustellen. Dabei handle es sich gewissermaßen um einen „Biosketch” des Lebenslaufs, der nur zwei bis maximal drei Seiten umfassen dürfe. Ein einseitiger Kurzlebenslauf sei nur sinnvoll, wenn man z.B. auf Konferenzen geht und die Adressaten dort sehr senior sind oder nur wenig Zeit haben. Doch bei einer gängigen Bewerbung sei stets ein zwei- bis dreiseitiger Standardlebenslauf angebracht.

9. Foto aktualisieren

Boetticher erhält gelegentlich Lebensläufe mit älteren, unprofessionellen und in etwa zehn Prozent der Fälle sogar mit überhaupt keinem Bewerbungsfoto. „Personaler sind visuell veranlagt, weshalb ein Kandidat mit einem professionellen Foto viel bewirken kann“, sagt Boetticher.

Auch er rät von einem großen Foto auf dem Deckblatt ab. „Wenn das Foto zu groß ist, besteht die Gefahr, vom Betrachter als Egozentriker, Schaumschläger oder eitel eingestuft zu werden“, sagt Boetticher. Der Personalexperte empfiehlt ein aktuelles und professionelles Foto in der rechten oberen Ecke der ersten Seite des Lebenslaufs einzufügen. „Man sieht es einfach, wenn ein Kollege ein Foto von dem Kandidaten z. B. vor einer weißen Wand gemacht hat“, warnt Boetticher. „Das Geld für ein professionelles Foto ist auf jeden Fall gut investiert.“


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