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EU-Bonusdeckelung: Wieso Banker dennoch mehr als 200 Prozent einstreichen können

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Die Troika aus EU-Parlament, Finanzministern und Kommission konnten sich auf eine Deckelung der Boni innerhalb der CRD IV-Direktive einigen. Zwar scheiterten die Briten mit ihrem Versuch, noch einige Schlupflöcher zu öffnen, dennoch fällt die Deckelung weicher aus als zunächst gedacht. Dies geht aus einer Notiz zu den Ergebnissen der Troika-hervor, die eFinancialCareers vorliegt.

Zunächst werden die Boni bei 100 Prozent der Festgehälter gedeckelt. Falls indes die Mehrheit der Eigentümer bei Anwesenheit von 66 Prozent der Stimmen zustimmt,  kann das Verhältnis auf 200 Prozent erweitert werden. Wenn keine 66 Prozent der Anteilseigner anwesend sind, müssen indes 75 Prozent dafür plädieren.

Doch wie so häufig steckt der Teufel im Detail: Denn sobald das Verhältnis über 1:1 liegt, müssen 25 Prozent des Gesamtbonus in Instrumenten mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren ausbezahlt werden. Obgleich die verzögerten Boni bei Bankern eigentlich weniger beliebt sind als Cash, eröffnen diese sogenannten „Deferrals“ doch eine Möglichkeit, das Verhältnis von festen zu variablen Vergütungen über die Schwelle von 200 Prozent anzuheben.

Denn bei den über mindestens fünf Jahren gestreckten Boni stellt sich freilich die Frage, wie der Barwert der oftmals sehr komplexen Finanzvehikel berechnet wird. Der Clou dabei: Durch kreative Zinsrechnung lassen sich Boni erreichen, die tatsächlich jenseits der 200 Prozent liegen.

Daher habe sich die Troika laut einer Parlamentssprecherin auf einen „harten Cap“ bei 250 Prozent geeinigt. Die europäische Bankenaufsicht (EBA) soll unterdessen Kriterien für diese Abzinsung aufstellen.

Die Top-Banker der Deutschen Bank dürften mit einem „harten Cap“ bei 250 Prozent kaum ein Problem haben: Denn bei den 1363 sogenannten „Regulated Employees“ mit den ganz großen Vergütungen belief sich das Verhältnis von fixen zu variablen Vergütungen in 2011 auf 1:2,44. Die neuen Regelungen sollen bereits zum 1. Januar 2014 in Kraft treten.



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