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Aufbau der zentralen Bankenaufsicht: EZB erhält 1700 Bewerbungen auf 90 Stellen

Die Europäische Zentralbank (EZB) kämpft mit dem Aufbau von 1000 Stellen für die zentrale Bankenaufsicht der wichtigsten Banken der Eurozone in Frankfurt. Doch zumindest um die Besetzung des Mittleren Managements braucht sich die Zentralbank keine Sorgen zu machen. Auf Anfrage sagte eine EZB-Sprecherin gegenüber eFinancialCareers, dass auf die etwa 90 Positionen für die Bereiche I und II rund 1700 Bewerbungen eingegangen seien.

Die neue zentrale Bankenaufsicht, der Single Supervisory Mechanism, besteht aus vier Abteilungen. Die erste ist für die Aufsicht der 30 größten Institute – wie z.B. die Deutsche Bank – zuständig.  Die zweite für die nächstkleineren Banken der Eurozone. Die dritte Abteilung beschäftigt sich mit sämtlichen anderen Kreditinstituten der Eurozone, die nur indirekt über die nationalen Aufsichtsbehörden von der EZB kontrolliert werden. In der vierten Abteilung sind sämtliche Querschnittsfunktionen wie z.B. Human Resources gebündelt.

Für die neue Aufsicht will die EZB bis zum Herbst etwa 1000 neue Stellen besetzen. 770 davon entfallen auf die Aufsichtsfunktionen und 230 auf unterstützendes Personal wie Human Resources. Da die EZB Anfang des Jahres kaum mehr als 1900 Mitarbeiter zählte, stellt dies eine wahre Herkulesaufgabe dar. Durch die hohe Zahl der Bewerbungen für die Positionen im Middle-Management steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch die normalen Aufsichtsstellen besetzt werden können.

Kürzlich ist auch die Bewerbungsfrist für das Mittlere Management in der Abteilung III abgelaufen; in der Abteilung IV sind hingegen noch Bewerbungen möglich. Insgesamt werden in den beiden Bereichen noch einmal etwa 25 Stellen im Mittleren Management besetzt. Im Jargon der EZB sind dies die Division Heads, die Deputy Division Heads sowie die Advisors.

Auch bei den „Indianern“, den normalen Stellen, kommt die EZB voran.  In den ersten beiden Abteilungen wurden hier die Ausschreibungen ebenfalls geschlossen. Dagegen werden die Stellen für die Abteilungen III und IV erst in den kommenden Wochen online geschaltet.

Diese Positionen werden bei der EZB als Principals, Experts und Analysts bezeichnet. Laut der EZB befinden sich die Principals in den Gehaltsbändern I und H, womit sie zwischen  97.000 und 133.000 Euro verdienen. Die Experts sind dem Gehaltsband F/G zugeordnet, wo die Bruttogehälter zwischen 65.000 und 100.000 Euro liegen. Die Analysts im Gehaltsband E/F kassieren zwischen 55.000 und 83.000 Euro. Die Gehälter fallen jedoch optisch niedriger aus als sie tatsächlich sind, da die EZB als supranationale Behörde diverse Aufschläge und Steuervergünstigungen genießt.

Die EZB-Sprecherin wollte unterdessen nicht verraten, wie viele Bewerbungen auf die „normalen“ Positionen in den ersten beiden Abteilungen eingegangen sind. Klar ist jedoch, dass auch mit dem Ausschreibungsablauf noch längst nicht alle Chancen auf einen neuen Job bei der EZB begraben werden müssen. Denn falls sich für die Positionen keine geeigneten Bewerber finden, dann behält sich die EZB eine erneute Ausschreibung oder die Besetzung über andere Kanäle vor.

Die Gehaltsbänder EZB

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