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Credit Suisse zahlt 40 Prozent mehr als UBS. Doch es gibt einen Haken

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Nachdem auch die Credit Suisse jetzt ihren Geschäftsbericht für 2012 – samt 40seitigem – Vergütungsbericht vorgelegt hat, herrscht kein Zweifel mehr, bei welcher der beiden Schweizer Großbanken Führungskräfte mehr Geld einstreichen: bei der Credit Suisse.

So hat die Credit Suisse für ihre 523 sogenannten „Key Risk Takers“, die eine besondere Verantwortung für Erträge und Risiken der Bank tragen, im abgelaufenen Jahr insgesamt 1,282 Mrd. Franken aufgewandt. Somit strich jeder „Key Risk Taker“ durchschnittlich rund 2,4 Mio. Franken ein.

Dagegen ließ die UBS für ihre 501 „Key Risk Taker“ lediglich 790 Mio. Franken springen, was nur etwa 1,6 Mio. Franken pro Kopf waren. Damit hätten die CS-Führungskräfte also 50 Prozent mehr als ihre Kollegen von der UBS erhalten.

Doch die Realitäten sehen geringfügig anders aus. Denn während bei der UBS die Vorstandsvergütungen in den Zahlen für die „Key Risk Takers“ enthalten sind, ist dies bei der Credit Suisse nicht der Fall. Falls also die Vorstandsvergütungen berücksichtigt werden, dann ließ die UBS 860 Mio. Franken für ihre dann 514 Führungskräfte springen, was eine Gesamtvergütung pro Kopf von rund 1,7 Mio. Franken ausmacht. Doch auch nach dieser Bereinigung haben die „Key Risk Taker“ der Credit Suisse rund 40 Prozent mehr als ihre UBS-Kollegen eingestrichen.

Strengere Regeln bei den aufgeschobenen Vergütungen der UBS

Doch nicht nur bei der absoluten Höhe der Vergütungen, sondern auch bei den Auszahlungsmodalitäten scheint die Credit Suisse der UBS um eine Nasenlänge voraus zu sein. So werden bei der UBS 60 Prozent der Boni von Mitarbeitern, die mehr als 250.000 Franken im Jahr verdienen, über 5 Jahre zeitverzögert ausbezahlt. Davon entfällt die Hälfte auf das Equity Ownership Program, wovon ab dem dritten Jahr die ersten Raten auf den Mitarbeiter übertragen werden.

Die andere Hälfte entfällt auf den Deferred Contingent Capital Plan, wobei keine Übertragungen vorab erfolgen. Und es kommt hierbei noch schlimmer: Falls die harte Eigenkapitalquote der Bank von 7 Prozent unterschritten wird, dann werden die Ansprüche in Eigenkapital verwandelt und entfallen somit.

Dreijährige Boni bei der Credit Suisse

Dagegen scheinen die Auszahlungsmodalitäten bei der Credit Suisse vergleichsweise großzügig auszufallen. So verteilt die Credit Suisse die Übertragung sämtlicher aufgeschobenen Vergütungsbestandteile gleichmäßig über drei Jahre. Die ersten Auszahlungen erfolgen also schon nach Jahr 1.

Allerdings unterliegen auch die aufgeschobenen Vergütungen der UBS einem Rückforderungsmechanismus, falls die Geschäftsentwicklung schlecht verlaufen sollte. Dennoch fallen diese eher moderat aus, wie die unten stehende Tabelle belegt. Demnach muss die Investmentbank der Credit Suisse erst einen Verlust von 3 Mrd. Franken ausweisen, bevor 50 Prozent der ausstehenden Bonusansprüche wieder einkassiert werden.

Credit Suisse clawbacks

Auch der Anteil der aufgeschobenen Vergütungen fällt im Vergleich zur UBS moderat aus. Bei Mitarbeitern mit Gesamtvergütungen von mehr als 250.000 Franken beginnt der Anteil der aufgeschobenen Boni bei nur 17 Prozent und steigt dann progressiv an.

Doch es gibt auch einen Haken

Dennoch gibt es bei den Auszahlungsbedingungen der hochbezahlten CS-Führungskräfte einen kleinen Haken. So behält sich die Credit Suisse vor, die Barboni von Directors und Managing Directors auch drei Jahre nach dem Auszahlungstermin noch zurückzufordern, falls der Mitarbeiter z.B. auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlässt.



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