Der Startschuss ist gefallen. Ab sofort ist der Single Supervisory Mechanism (SSM) der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Aufsicht der annähernd 130 größten Banken der Eurozone verantwortlich. Binnen Jahresfrist wollte die EZB hierzu 1000 neue Stellen schaffen, wovon 770 auf die eigentliche Aufsicht und 230 auf unterstützende Funktionen entfielen.
Zur Überraschung vieler Beobachter scheint der EZB dieses Kunststück gelungen zu sein. Laut einer EZB-Sprecherin seien zu Anfang November etwa 900 neue Mitarbeiter an Bord gewesen. 90 weitere Arbeitsverträge seien bereits unterzeichnet. Dennoch gebe es noch einige Reststellen in den Abteilungen 3 (indirekte Überwachung der kleineren Institute der Eurozone) sowie 4 (Querschnittsfunktionen) zu besetzen.
Zur Herkunft der fast 1000 neuen Mitarbeiter zeigte sich die EZB zugeknöpft. Etwa zwei Drittel kämen von anderen Zentralbanken und Aufsichtsbehörden der EU. 200 davon hätten schon vor November 2013 in der Vorbereitungsphase des SSM in der EZB mitgewirkt. Ein weiteres Drittel sei von privaten Arbeitgebern gekommen.
Auch zur regionalen Herkunft der neuen EZB-Mitarbeiter wollte sich die Sprecherin nicht äußern. „Es fiel allerdings auf, dass sehr viele neue Mitarbeiter aus Spanien kommen“, sagte die Sprecherin. Unter den Management-Positionen belief sich der Frauenanteil auf 30 Prozent; unter allen neuen Mitarbeitern lag die Quote mit 40 Prozent etwas höher.
Insgesamt seien auf die 1000 zu vergebenden Stellen rund 24.000 Bewerbungen eingegangen, sagte die Sprecherin. Die Chancen, tatsächlich einen Arbeitsplatz zu ergattern, lagen also mit 1:24 recht gut.
Weiter kann die EZB auch mit einigen Privilegien punkten. So unterliegt die EZB nicht der deutschen Besteuerung. Vielmehr werden die Mitarbeiter der EZB von der EU direkt besteuert, womit die Beschäftigten deutlich besser abschneiden. Darüber hinaus winken auch noch diverse Zulagen.