Nicht nur Investmentbanken auch PwC, EY, Deloitte und KPMG bieten Beratungen bei Fusionen und Übernahmen an. Wir haben mit einem Consultant von einer der Big 4-Gesellschaften über seine Erfahrungen gesprochen. Damit er offen sprechen kann, mussten wir völlige Anonymität zusichern.
Was braucht man für den Einstieg im Transaction-Bereich?
Die meisten Kollegen haben einen Masterabschluss mit Fokus auf Finance. Auch Internationalität ist wichtig (Auslandserfahrung, Reisebereitschaft, Sprachen). Praktika auf jeden Fall auch und zwar idealerweise in Corporate Finance oder Banking. Als Typ sollte man eher locker und umgänglich sein, also definitiv Teamplayer. Darüber hinaus sollte man ein breites Interesse an Finance mitbringen, da man idealerweise mehrere Stationen durchläuft, z.B. Transaction Support, Valuation, M&A, Commerical etc.
Wie gut fallen die Karriereaussichten aus?
So weit ich es momentan beurteilen kann, recht gut. Jedenfalls melden sich extrem viele Headhunter. Die letzten Wechsel waren aus meinem Umfeld zu Banken, Beratungen (z.B. kleinere M&A Boutiquen) und definitiv in die Industrie.
Dürfen Einsteiger schon richtig mitarbeiten oder frabriziert Ihr nur Excel-Tabellen und Powerpoint-Präsentation?
Ja doch, aber ich würde schon sagen, dass wir auch mitarbeiten dürfen. Aber am Anfang ist es sicherlich ähnlich wie in einer Investmentbank, das heißt viel Powerpoint in M&A und Tag und Nacht Excel. Die ersten Jahre werden schon als Lehrjahre gesehen.
Fallen Überstunden und Reisezeiten tatsächlich mörderisch aus?
Die Frage ist, was wird unter mörderisch verstanden. Das hängt immer auch von der Projektphase bzw. den Mandanten ab. Bei einem Transaction Services-Projekt kann es auch einmal einige Wochen bis um Mitternacht oder 1 Uhr nachts gehen. In M&A haben wir – wenn es eng wird – auch gut bis Mitternacht zu tun. Allerdings gibt es auch Kollegen, die aus privaten Gründen weniger mitmachen. Sobald es wieder etwas ruhiger wird, kann man sich auch mal einen Tag frei nehmen anstelle von Facetime – das gefällt mir ganz gut.
Die regelmäßigen Nachtschichten bis spät nach Mitternacht wie bei den Investmentbanken kommen hier eher selten vor.
Wie viel Prozent springen nach ein, zwei Jahren wieder ab?
Das ist schwierig zu sagen: Die meisten springen eher nach zwei oder drei Jahren ab und dann etwa 30 Prozent Share on twitter. Die Frage ist eher, wie viele gehen wollen und es nicht tun.