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Karrierestart: Wie Studenten einen Fuß ins Londoner Investment Banking bekommen

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London ist Champions League, während Frankfurt gerade einmal in der 2. Bundesliga spielt – das gilt zumindest fürs Investment Banking. Diese Tatsache hat diese Woche abermals ein Report der Europäischen Bankenaufsicht zur Herkunft der Einkommensmillionäre im Banking bestätigt. Demnach kassierten in 2014 exakt 2429 Investment Banker aus EU und EFTA mehr als 1 Mio. Euro. Davon entfielen 2074 oder 85 Prozent auf Großbritannien und 82 oder 3 Prozent auf Deutschland. Wer also in der Branche eine große und lukrative Karriere anstrebt, muss es nach London bringen.

Doch wie gelingt der Sprung von Deutschland, Österreich oder der Schweiz an die Themse? Die Antwort lautet: Indem man es so früh wie möglich versucht. Daher haben wir die Lebensläufe von einigen Studenten aus dem deutschsprachigen Raum untersucht, die 2016 oder 2015 ein Sommerpraktikum bei einer der renommierten amerikanischen Investmentbanken in London erhalten haben.

Wichtig dabei: Im angelsächsischen Investment Banking werden die meisten Berufseinsteiger aus den Sommerpraktikanten rekrutiert. Wer also einen der begehrten Praktikumsplätze erlangt, hat nicht nur den großen Zeh, sondern bereits den ganzen Fuß in der Branche. Konkret:

Felix Gehrmann, JP Morgan

Im vergangenen Sommer hat Felix Gehrmann ein Praktikum bei JP Morgan in London hinter sich gebracht. Nach seinem BWL-Bachelor an der WFI – Ingolstadt School of Management (Uni Eichstätt) erwirbt er gerade seinen Master an der Uni St. Gallen. Ein Auslandsemester führte ihn an die Norwegian University of Science and Technology in Trondheim. Erste Berufserfahrung sammelte Gehrmann als Sales Assistant bei der BNP Paribas in Paris.

Emre Inci, JP Morgan

Emre Inci hat sich ein Sommerpraktikum beim Investment Banking-Weltmarktführer JP Morgan in London gesichert. Inci studiert seit 2014 General Management an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Oestrich-Winkel. Derzeit verbringt er ein Auslandssemester an der National University of Singapore. Zuvor hat Inci Praktika im Investment Banking bei Harrisons Williams in Frankfurt sowie bei Wincor Nixdorf in Paderborn absolviert.

Niklas List, Goldman Sachs

Bereits im vergangenen Sommer hat Niklas List ein Sommerpraktikum in der Investment Banking Division bei Goldman Sachs in London hinter sich gebracht, wo er im Juli als Analyst einsteigt. Auch List studiert an der EBS und hat in 2015 ein Semester an derselben Hochschule in Singapur wie Inci verbracht. 2014 absolvierte er ein Private Equity-Praktikum bei Armira Partners in München.

Julien Lo, JP Morgan

Ebenfalls im Sommer 2015 hat Julien Lo sein Praktikum im Technology, Media & Telecommunications Team (TMT) bei J.P. Morgan in London verbracht. Lo hat 2014 seinen BWL-Bachelor an der Uni Mannheim erworben und will dort in 2016 seinen Mannheim Master in Management abschließen. Ein Auslandssemester führte Lo ins kolumbianische Medellín. 2013 war er bereits Praktikant in Corporate Finance bei Metzler in Frankfurt und beim Baukonzern Bilfinger in Mannheim.

Hannah Niese, JP Morgan

Niese hat sich ein Sommerpraktikum im Cross-Asset Strukturing bei JP Morgan in London gesichert. Die Salzburgerin studiert am King’s College London European Studies auf Bachelor, wobei sie derzeit ein Jahr an der Universidad Complutense in Madrid verbringt. Bei JP Morgan und der japanischen Investmentbank Nomura hat Niese an den sogenannten “Spring Weeks” teilgenommen, wobei es sich um Kurzpraktika zu einer ersten beruflichen Orientierung handelt.

Paulina Charlotte Pfleger, JP Morgan

Pfleger wird in den kommenden Monaten ihr Sommerpraktikum bei JP Morgan in London antreten. Auch sie studiert International Business Administration an der WHU in Vallendar, wobei sie derzeit ein Auslandssemester an der University of South Carolina in den USA verbringt. Im vergangenen Jahr hat sie bereits ein Praktikum in Venture Development and Sales bei Rocket Internet in Berlin absolviert.

Fazit: Die drei goldenen Regeln

Obwohl die Lebensläufe von sechs Sommerpraktikanten gewiss keine repräsentative Stichprobe abgeben, fallen doch Muster ins Auge. Anscheinend gibt es drei Kriterien:

Erstens wird offensichtlich nach Studenten der Wirtschaftswissenschaften von renommierten oft auch privaten Hochschulen gesucht. Für die HR-Abteilungen in London scheinen die Privatunis EBS und WHU besonders attraktiv (oder auch nur bekannt) zu sein, obwohl diese nur einen winzigen Bruchteil der WiWi-Studenten in Deutschland ausbilden – immerhin drei der sechs Studenten sind hier eingeschrieben. Zwei kommen ebenfalls von Hochschulen mit klingenden Namen wie Mannheim oder St. Gallen, eine studiert gleich ganz in London.

Vor der Bewerbung in London sollten Studenten möglichst schon irgendwo ein Auslandssemester verbracht haben. Da ein solches heutzutage in vielen Studiengängen schon fest vorgesehen ist, stellt dies eine vergleichsweise geringe Hürde dar.

Drittens haben sämtliche Studenten vor dem Sommerpraktikum in London bereits anderswo erste Berufserfahrung im Investment Banking gesammelt. Es gibt so etwas wie Praktikanten-Karrieren: Ein mittelgutes Praktikum qualifiziert demnach für ein besseres Praktikum im gleichen Gebiet. Wer es ins Londoner Investment Banking schaffen will, sollte in jedem Fall frühzeitig mit der Umsetzung seines Traumes beginnen.


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