Ein so tiefes Rot hat man lange nicht bei einer Landesbank gesehen. Durch Abschreibungen in Höhe von rund 2,7 Mrd. Euro auf notleidende Schiffskredite musste die NordLB einen Vorsteuerverlust von guit 1,8 Mrd. Euro verkraften. Das Gros der Verluste fiel bei der zwischenzeitlich übernommenen Bremer Landesbank an. Dagegen generierten sämtliche übrigen Geschäftsbereiche einen Vorsteuergewinn von 909 Mio. Euro, wie das kriselnde Institut am heutigen Donnerstag (6. April) mitteilte.
Als Konsequenz aus dem Desaster kündigte der neue NordLB-Chef Thomas Bürkle einen beherzten Tritt auf die Kostenbremse an: „Durch die Fusion der Bremer Landesbank mit der NordLB erzielen wir hier die größtmöglichen Synergieeffekte. Unser Ziel ist es, den Konzern insgesamt wieder nachhaltig profitabel zu machen. Dafür wollen wir bis Ende 2020 ein Kostenpotenzial von 150 bis 200 Mio. Euro heben.“
Die Bank wollte noch nicht beziffern, welche Auswirkungen das Sparprogramm auf die Beschäftigung im Konzern mit immerhin gut 6400 Mitarbeitern hat. Allerdings belaufen sich 200 Mio. Euro auf knapp ein Fünftel des gesamten Verwaltungsaufwands von gut 1,1 Mrd. Euro. Da die Personalkosten im vergangenen Jahr 48,4 Prozent des Verwaltungsaufwands ausmachten und die Bank für jeden Mitarbeiter durchschnittlich 83.554 Euro bezahlte, muss die Bank bis 2020 rein rechnerisch zwischen 869 bis 1160 Stellen abbauen, um Einsparungen von 150 bis 200 Mio. Euro zu realisieren. Dabei fällt die Kostenquote mit 50,7 Prozent im operativen Geschäft bereits heute recht überschaubar aus. Die Bank musste also für jeden Euro Ertrag keine 51 Cent ausgeben.

Quelle: NordLB
Für 2017 rechnet die NordLB mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. „Das Geschäftsjahr 2017 ist ertragsseitig sehr gut angelaufen“, versicherte Bürkle. „Es zeichnet sich ab, dass wir das erste Quartal mit einem guten Ergebnis abschließen werden. Allerdings wird die NordLB in den kommenden Quartalen weiterhin hohe Belastungen durch die Schiffskrise zu verarbeiten haben.“
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