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Investment Banking-Analyst: So sieht der Arbeitsalltag bei Goldman Sachs aus

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Als James Trant das Angebot zur Teilnahme am Analystenprogramm von Goldman Sachs in Haus flatterte, wusste er noch nicht, was auf ihn zukommen sollte. „Ich war hocherfreut, aber auch ein wenig besorgt“, erzählt Trant heute. „Es kursieren viele Fehlvorstellungen über das Unternehmen. Die Leute sagen ‚gut gemacht und ‚viel Glück‘.“

In der eFinancialCareers Ideal Employer Survey 2017 belegte Goldman Sachs bei den Studenten den ersten Platz unter den begehrtesten Arbeitgebern. Dies zeugt von der Stärkte der Arbeitgebermarke bei jungen Leuten, die besonders die gute Bezahlungen und die herausfordernde Arbeit schätzen. Doch mit dem Bekanntheitsgrad steigt auch das Risiko eines schlechten Rufs. „Es herrscht die Fehlvorstellung, Goldman Sachs besitze eine brutale Unternehmenskultur“, sagt Trant. „Tatsächlich ist die Kultur wesentlich offener als die Leute glauben. Als ich hier angefangen habe, hat mich vor allem die Bodenständigkeit der Leute überrascht – nicht alles sind protzende Egomanen.“

Trant hat seine Karriere im Investment Management von Goldman Sachs begonnen, anschließend wechselte er im vergangenen Jahr ins Investment Banking. Jetzt arbeitet er in einem Team, welches sich mit den Branchen Konsum, Einzelhandel, Gesundheit und Immobilien beschäftigt. Doch ein solcher Abteilungswechsel in den ersten Karrierejahren stellt auch bei Goldman Sachs eher eine Ausnahme dar. „Ich habe mich entschieden, ins Investment Banking zu wechseln, und habe seit Januar 2016 intern viele Leute getroffen“, erzählt Trant. „Im Sommer konnte ich schließlich wechseln.“

Nach Trants Einschätzung wollen so viele junge Leute für Goldman Sachs wegen ihrer exzellenten Reputation arbeiten. „Junge, ehrgeizige Leute wollen Chancen bekommen. Goldman Sachs bietet genau das. Sie drängen und fordern Sie in neuer Weise, womit Sie sich außerhalb Ihrer Komfortzone bewegen. Auch wenn die Leute bodenständig und nicht egomanisch sind, sind sie doch ehrgeizig. „Jeder, mit dem Sie zusammenarbeiten, ist unglaublich motiviert. Sie arbeiten schnell – die Leute wollen schnell und auf hohem Standard Ergebnisse sehen. Das kann schon hart sein, aber auch sehr lohnend. Wenn Sie noch an der Uni sind, dann wollen Sie bei den besten Arbeitgebern anfangen und Goldman Sachs bietet in Finance die besten Chancen.“

Als Analyst in der Investment Banking Division hat Trant von den Maßnahmen profitiert, die das Unternehmen ergriffen hat, um das Leben seiner jüngeren Mitarbeiter zu erleichtern. In jeder Woche endet die Arbeit am Freitag um 21 Uhr – auch wenn man an einem laufenden M&A-Deal arbeitet. Trant wird auch früher befördert als in der Vergangenheit. Denn das Analysten-Programm wurde von drei auf zwei Jahre verkürzt.

„Bevor ich zur Investment Banking Division gewechselt bin, war ich ein wenig skeptisch, ob ich die Samstage frei haben würde. Ich dachte, dass es immer Ausnahmen geben würde. Doch das scheint sehr ernst genommen zu werden. Seitdem ich im August hier angefangen habe, musste ich noch keinen einzigen Samstag arbeiten. Das stellt schon einen großen Vorteil dar. Ich höre am Freitag zu einer vernünftigen Zeit auf und gehe anschließend auf ein paar Drinks aus. Am Samstag steht dann üblicherweise ein Brunch, der Gang in Fitnessstudio und das Sportfernsehen auf dem Programm.

„Die Leute versuchen Sonntagsarbeit unter allen Umständen zu vermeiden“, ergänzt Trant. „Ich logge mich gelegentlich für einige Stunden von zuhause aus ein, um ein wenig Druck aus dem Montag herauszunehmen. Es handelt sich um eine persönliche Vorliebe. Ich erledige wahrscheinlich an zwei Sonntagen im Monat etwas Arbeit. Das hängt aber vom Projekt ab.“

Die freien Samstage und die Beförderung nach nur zwei Jahren stellen zwei Eckpunkte von Goldmans neuem Analystenprogramm dar. Doch laut Trant gebe es auch Aspekte, die weniger bekannt sind. Dazu zähle beispielsweise den Arbeitsalltag interessanter zu gestalten. Ein weiterer besteht im regelmäßigen Feedback, was auch die Beurteilung aller in das Projekt involvierten Kollegen wie die Vice Presidents und womöglich sogar die Managing Directors einschließt.

„Es wird viel Wert darauf gelegt, die Dinge durch den Einsatz von IT stärker zu automatisieren“, sagt Trant. „Als Folge davon verbringen wir weniger Zeit mit Powerpoint und mehr mit interessanteren Aufgaben. Wir sind also weniger mit Kleinkram beschäftigt und haben mehr Zeit, strategische Beiträge zu leisten.“

Noch interessanter ist, dass das neue Bewertungssystem den Analysten erlaubt, anzuzeigen, wenn ihnen vom Senior Management durch Missmanagement zu viel Arbeit aufgelastet wird. Auch andere Investmentbanken wie Barclays haben ganz ähnliche Programme aufgelegt. „Nach jedem Projekt haben wir die Möglichkeit zu beurteilen, wie effizient die Dinge abgelaufen sind und ob alles glattlief. Die Leute sind dabei sehr ehrlich“, versichert Trant.

Und was rät Trant jungen Leuten, die ebenfalls bei Goldman Sachs anfangen wollen? Trant empfiehlt sich von den Vorurteilen freizumachen und es einfach zu versuchen. „Es stellt schon ein forderndes Umfeld dar, aber Sie arbeiten mit einigen wirklich ehrgeizigen und motivierten Leuten zusammen. Ich habe einige sehr gute Freundschaften geschlossen und habe nichts bedauert, seitdem ich hier angefangen habe.“

Keine Frage: Die Chancen auf einen Job bei Goldman Sachs fallen gering aus. Nur 4 Prozent der Bewerber um ein Praktikum bekommen überhaupt eine Chance. Trant empfiehlt die Bewerbung sehr sorgfältig anzugehen. „Denken Sie Ihre Bewerbung genau durch. Goldman Sachs verlangt keine numerischen Tests oder Assessment Center, wenn sie Sie einstellen wollen. Es wird viel größeren Wert auf das Anschreiben und das Vorstellungsgespräch gelegt. Sie müssen ein gutes Verständnis für das Unternehmen mitbringen und wieso Sie zum Unternehmen passen.“

„Meine Vorstellungsgespräche ähnelten eher einem freien Gespräch als einem Boxtraining“, sagt er. „Einen der besten Ratschläge habe ich während eines Vorstellungsgesprächs bei Goldman Sachs erhalten. Jemand sagte mir, ich solle mich ganz natürlich geben, entspannen und loslegen. Ich stimme zu: Es handelt sich um einen großartigen Arbeitsplatz. Was können Sie schon verlieren?“

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