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Den Juniors der Deutschen Bank steht eine große Bonusenttäuschung bevor

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Den jüngeren Mitarbeitern der Deutschen Bank dürfte eine weitere Bonusenttäuschung ins Haus stehen. Dies gilt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für die Fondstochter DWS. Für erstere dürfte dies kaum eine Überraschung sein, für zweitere wohl eher ein Schock.

Die Deutsche Bank hat ihren jüngeren Mitarbeitern unterhalb des Assistant Vice President-Levels seit etwa 2017 keine Boni mehr gewährt, als der damalige Konzernchef John Cryan die Vergütung der Juniors reformierte. Seither erhalten die jüngeren Mitarbeiter nur sogenannte „Anerkennungsprämien“ (recognition awards) oder kleinere Barzahlungen für gute Leistung. Theoretisch hat die Bank die Gehälter erhöht, um die Bonuseinbußen auszugleichen. Tatsächlich scheinen die Festvergütungen aber bei der Deutschen Bank auf ähnlichem Niveau wie bei den anderen Banken zu liegen.

In der Vergangenheit lief es bei DWS ähnlich wie im Rest des Konzerns. Die Fondsgesellschaft beschäftigt etwa 4000 Leute und war bis zum März integraler Bestandteil des Konzerns, was sich mit dem Börsengang veränderte, obwohl die Deutsche Bank immer noch der wichtigste Aktionär ist. Jüngere Mitarbeiter der Asset Management-Gesellschaft berichten, dass ihnen bei dem Börsengang erzählt wurde, Cryans Politik werde aufgegeben und Boni wieder gezahlt. „Das hat die Moral der jüngeren Mitarbeiter gehoben“, erzählt ein Betroffener. Bislang habe es hierzu keine Neuigkeiten gegeben – bis jetzt.

Vor zwei Wochen wurde den jüngeren Mitarbeitern mitgeteilt, dass die Bonuszahlungen nicht bei allen Mitarbeitern wiederaufgenommen würden. „Jetzt sieht es so aus, als würden die variablen Vergütungen bei einigen, aber nicht allen jungen Mitarbeitern wiederaufgenommen. Wer in den Produkt-Geschäften arbeitet, kann wieder davon profitieren, wer außerhalb davon arbeitet aber nicht. Dies wurde den Leuten mittgeteilt, die jetzt bonusberechtigt sind, aber nicht denjenigen, die es nicht sind.“ Damit dürften einige jüngere Mitarbeiter der DWS auch für das laufende Jahr bei den Boni leer ausgehen.

Laut einem Sprecher der Deutschen Bank befinde sich das Unternehmen in einem „komplexen Prozess“, womit die Bonusstruktur an die marktübliche Praxis und das regulatorische Regelwerk der Asset Managementbranche angepasst werde. Das Ziel bestehe darin, „alle unsere Mitarbeiter an der allgemeinen Performance zu beteiligen – einschließlich der kulturellen Ziele.“ Doch dies werde in der Bonussaison für 2018 noch nicht erreicht.

Trotz aller Bonusklagen konnten sich die DWS-Mitarbeiter im laufenden Jahr doch über einige Zuwendungen freuen. So hat das Unternehmen jedem Mitarbeiter anlässlich des Börsengangs der DWS eine Einmalzahlung gewährt. „Allen Mitarbeitern – gleich welchen Ranges – wurde eine Zahlung zusätzlich zu ihren regulären Vergütungspaketen gewährt, die mit dem Börsengang in Verbindung stehen“, sagte der Sprecher.

Doch darauf scheinen nicht alle Mitarbeiter zu vertrauen. So haben in der jüngsten Vergangenheit eine Reihe jüngerer Mitarbeiter der DWS den Rücken gekehrt und zwar schon vor dem Börsengang. Nach der kaum zu überhörenden Missstimmung könnten die Abgänge im neuen Jahr weitergehen. „Nachdem sie zwei unterschiedliche Gruppen von jüngeren Mitarbeitern geschaffen haben, haben sie den Leuten den Abgang geradezu nahegelegt“, sagt ein Betroffener. „Ich gehe davon aus, dass es nach den Bonusdiskussionen im März einen Exodus der nicht bonusberechtigten jüngeren Mitarbeiter geben wird.“


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