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Was Barclays Analysten zum UBS-Wealth Managements zu sagen haben

Gerne verkauft UBS-Chef Sergio Ermotti den Teilausstieg aus dem Investmentbanking als Rückbesinnung auf das alte Erfolgsrezept der Bank als Vermögensverwalter. Doch damit knüpft die größte Schweizer Bank ihre Zukunft an den Erfolg ihrer Wealth Management-Sparten. Doch auch dies bringt Probleme mit sich, wie ein neuer Report der Barclays-Analysten belegt. Konkret:

Im Zehnjahresvergleich zeigt sich, welche tiefe Spuren der Abgesang auf das Bankgeheimnis und der Umstieg auf Weißgeldstrategie in den Assets under Management hinterlassen hat. Laut Barclays machten die von der Schweiz verwalteten Offshorevermögen vor zehn Jahren noch über 40 Prozent sämtlicher Assets under Management aus, vor drei Jahren es noch rund 25 Prozent und heute noch 10 bis 15 Prozent. Doch im gleichen Zeitraum hat der Anteil der europäischen Onshorevermögen von wenigen Prozentpunkten auf rund ein Viertel zugenommen.

Auf der anderen Seite steigt der Anteil der Assets aus den Schwellenländern unablässig. Von mageren 7 Prozent in 2002 auf 24 Prozent in 2012. Damit haben sich die asiatischen Assets under Management binnen zehn Jahren von 50 Mrd. auf 200 Mrd. vervierfacht. Deutlich zugenommen haben auch die verwalteten Vermögen aus dem Mittleren Osten und Afrika. Unter dem Strich ist der Anteil aller europäischen Assets von 47 auf 37 Prozent geschrumpft.

Doch das eigentliche Problem der UBS – und wohl auch vieler anderer Schweizer Wealth Manager – liegt an einem anderen Punkt: Die europäischen Offshorevermögen erweisen sich bis zum heutigen Tage als wahre Goldesel der UBS. Laut der Barclays-Analysten konnte die UBS bei europäischen Offshorevermögen zwischen 2002 und 2012 eine Bruttomarge von 1,2 Prozent und mehr der Assets under Management generieren. Für 1 Mrd. Franken deutscher oder italienischer Anleger in der Schweiz strich die UBS also mindestens 12 Mio. Franken ein.

Ganz anders bei dem deutlich gestiegenen Anteil der asiatischen Assets und der europäischen Onshorevermögen. Dort lag die Bruttomarge an den Assets under Management in 2012 bei unter 0,8 Prozent. Bei einem Vermögen von 1Mrd. Franken, die in z.B. in Singapur oder in Deutschland verwaltet werden, strich die UBS keine 8 Mio. Franken ein. Mithin muss die UBS durch die globale Verlagerung der Assets under Managent auf Erträge von mindestens 0,4 Prozentpunkte verzichten.

Trotz dieser beunruhigenden Entwicklung geben sich die Barclays-Analysten für das UBS-Wealth Management recht optimistisch. So zeigen die Graphen für die Bruttomargen sowohl für die Onshorevermögen aus Europa und die asiatischen Assets und von Vermögen aus der Schweiz, Amerika, dem Mittleren Osten und Afrika tendenziell nach oben. Die Barclays-Analysten schreiben mit Hinblick auf die europäischen Offshorevermögen: „Die anderen Assets werden wohl profitabler werden. Und noch wichtiger: Die Unternehmensziele und die Analysteneinschätzungen zu der Vermögensverschiebung fallen jetzt realistischer aus.“


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