Die Sparschweine der UBS-Mitarbeiter dürfen sich freuen. Der Bonuspool der Schweizer Großbank erhöhte sich 2017 um 6 Prozent auf 3,1 Mrd. Franken, wie aus dem am heutigen Freitag (9. März) vorgelegten Geschäftsbericht hervorgeht. Unterdessen musste die UBS kleinlaut eingestehen, dass der Reingewinn mit gut 1 Mrd. um 112 Mio. Franken geringer ausfiel als noch im Januar verkündet.
Deutlich mehr Geld für Risikoträger
Besonders lukrativ erwies sich das Jahr 2017 für die 707 Risikoträger des Konzerns außerhalb des zwölfköpfigen Vorstands, die eine besondere Verantwortung für Erträge und Risiken der Bank tragen oder aber mehr als 2,5 Mio. Franken kassieren. Jeder dieser Spitzenverdiener streicht für 2017 rein rechnerisch 1,873 Mio. Franken ein, wovon gut 615.000 auf die Gehälter und etwa 1,257 Mio. auf die Boni entfielen. Im Vorjahr hatten sich die Risikoträger noch mit rund 1,7 Mio. Franken begnügen müssen.
Von dem Bonuspool dieser privilegierten Mitarbeitergruppe in Höhe von 889 Mio. Franken werden indes lediglich 371 Mio. bar ausgezahlt. Das ist nicht einmal die Hälfte. Der Rest entfällt auf die für mindestens drei Jahre aufgeschobene Vergütung.
Bei 319 Mio. Franken davon handelt es sich um Aktienanwartschaften (Equity Ownership Plan) und bei 199 Mio. um Wandelanleihen (Deferred Contingent Capital Plan), die im Notfall in Eigenkapital der Bank umgewandelt werden können.
Bei der UBS gibt es noch Garantieboni
Interessanterweise gibt es bei der UBS noch Garantiboni in Höhe von insgesamt 34 Mio. Franken, wovon wiederum 22 Mio. auf die Risikoträger entfielen. „In sehr seltenen Fällen können Garantien erforderlich sein, um Mitarbeiter mit besonderen Fähigkeiten und einer bestimmten Erfahrung zu gewinnen“, heißt es im Vergütungsbericht.
Hinzu kommen noch Ersatzzahlungen für neue Mitarbeiter in Höhe von 96 Mio. Franken für Bonusansprüche, die diese durch den Wechsel zur UBS bei ihren alten Arbeitgeber verlieren. Auch hiervon entfiel mit 52 Mio. Franken mehr als die Hälfte auf die Risikoträger.
Ganz anders bei den Abfindungen. Von der Gesamtsumme von immerhin 222 Mio. Franken gingen lediglich 2 Mio. an Risikoträger.
Auch die UBS kommt nach Frankfurt
Unterdessen scheint sich die UBS bei der Verlegung der Brexitjobs in die EU für Frankfurt entschieden zu haben. Laut einem internen Memo sollen zentrale Risikomanagement-Funktionen und Dienstleistungen in die Frankfurter UBS Europe SE integriert werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet.
Von den Front Office-Jobs soll Frankfurt aber nur einen Teil abbekommen. Denn nach dem Memo sollen künftig die Mitarbeiter mit Kundenkontakt in den Märkten ihrer jeweiligen Kunden arbeiten. Mithin dürften auch Standorte wie Paris oder Mailand einige Front Office-Jobs abbekommen.
Um wie viele Jobs es sich handelt, bleibt indes weiter offen. Konzernchef Sergio Ermotti hatte noch bei der Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal betont, dass eine Zahl von 1000 deutlich zu hoch gegriffen sei. Laut dem Memo müssen wohl tatsächlich nur wenige Mitarbeiter Umzugskisten packen. „Ein kleiner Anteil jener, die derzeit ihren Sitz in London haben, könnten betroffen sein“, heißt es dort.
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